Die artgerechte Haltung steht für mich an oberster Stelle! Dazu müssen einige Grundlagen geschaffen werden. Viel Aufwand ist jedoch erstaunlicherweise gar nicht nötig. Hühner sind sehr robust, pflegeleicht, anpassungsfähig und bei artgerechter Haltung sehr sauber.
Untenstehend führe ich die wichtigsten Regeln zur Hühnerhaltung auf. (Diese Seite wird laufend ergänzt, also bis jetzt besteht keine Vollständigkeit!)
Ein Hühnerstall braucht lediglich:
Sitzstangen zum Schlafen (pro Huhn reicht ca 20cm Platz) und Legeboxen (Unsere Hennen teilen sich allesamt eine Legebox).
Der Stall muss gut verschliessbar sein, wegen dem schlauen Fuchs und anderen nächtlichen Räubern. Ein Marder passt übrigens durch einen Spalt, der nicht grösser als ein Hühnerei ist!
Die günstigen Ställe aus dem Internet bewähren sich keineswegs: sie lottern innert Kürze, halten der Witterung nicht stand. Viel mehr lohnt es sich, einen teureren Stall anzuschaffen. Wer mag, baut sich seinen Stall gleich selber: wir haben zum Beispiel eine alte Kommode umgebaut, welche gratis am Strassenrand stand!
Hühner brauchen Auslauf und immer Zugang zu frischem Wasser und Futter!
Hühner lieben es, zu scharren, picken und auch wild zu flattern. Der Auslauf sollte weit grösser sein, als die minimalen Richtlinien des Bundes. Pro Huhn mindestens einen Quadratmeter bitte!
Am Schönsten ist es, wenn Hühner ein abwechslungsreiches Gebiet haben: Sträucher, die Schatten spenden und Geborgenheit geben, Gras zum Picken und einen witterungsgeschützten Teil (ein alter Baum ... ). Auf keinen Fall dürfen Hühner die ganze Zeit an der prallen Sonne sein!
In der Landi gibt es ein hervorragendes Biofutter, welches von den Hühnern auch gerne gefressen wird. Zusätzlich geben wir den Hühnern täglich Körner zum Picken. Und dann gibt es natürlich immer abwechslungsreiche Leckerbissen: Rüstabfälle von Salat, Karotten, Tomaten und Früchtenl
An eisigen Wintertagen werden die Hühner mit einem warmen Frühstück verwöhnt:
Haferflocken mit heissem Wasser übergiessen, etwas quellen lassen und noch warm servieren:-)
Probiert es gerne einmal aus!
eure Chantal Pochon
Bei artgerechter Haltung bleiben die Hühner lange Jahre gesund. Doch um gewisse Parasiten kommt wohl kein Hühnerhalter herum. Dazu zählen: die rote Vogelmilbe, die Grabmilbe und Darmparasiten (welche Durchfall auslösen).
Unsere Cocqui litt einmal an einem Ballenabszess, der durch eine feine Verletzung des Fussballen entstanden ist.
Die meisten Krankheiten kann man mit ganz einfachen Hausmitteln selber bekämpfen.
Schlimm war es bei unserer kleinen Amelia, eine Zwergcochin Henne: Sie konnte ihr erstes Ei nicht legen, was bei ihr einen heftigen Kloakenvorfall auslöste. Trotz Operation beim Tierarzt, hat sie dies leider nicht überlebt. Das war sehr traurig - sie war doch unser kleinster Liebling!
Hühner reinigen ihr Gefieder täglich mehrmals. Einerseits wälzen sie sich regelrecht im Staub, um allfällige Parasiten loszuwerden. Zudem besitzen Hühner am Ende des Rückens eine spezielle Drüse. Mit dem Schnabel holen sie bei dieser Drüse ein Sekret, welches sie geschickt auf ihren Federn verteilen und sich so imprägnieren und pflegen.
Wichtig ist auch, dass man den Kot unterhalb der Sitzstangen fleissig wegputzt und auch die Ess- und Trinkgeschirre immer sauber hält.
Neue Hühner in eine bestehende Gruppe einzugliedern, ist manchmal eine echte Herausforderung! Hierzu ein paar hilfreiche Tipps:
- Setzt die Neulinge nachts zu den schlafenden Hühnern.
- putzt vorher den Stall gründlich, um neutralen Geruch zu verbreiten, besprayt alle Hühner mit demselben Parfüm (ein billiges tut es auch;-)
- achtet euch darauf, dass die Hühner genügend Fluchtwege haben, falls gehackt und gestritten wird.
- Futter und Wasser sollten in den ersten Tagen an verschiedenen Stellen bereit stehen, damit keine Henne zu kurz kommt.
- Gliedert nie mehr Hennen ein, als die bestehende Schar bereits zählt.
Chantal Pochon
Yoga und Kreativstudio
Berglistrasse 26
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